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Schutzkleidung

Seit dem 12.02.2009 sind die Aktiven der FEUERWEHR Gemeinde Laufach mit Schutzanzügen aus Nomex RSK vom Typ FIRELINER nach Din EN 469:2007-02 ausgestattet.

Nach der Beantragung durch die Feuerwehr im September 2007 und einer Grundsatzentscheidung durch den Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde im November 2007 erhielt nach einer mehrmonatigen Test- und Angebotsphase die Fa. Consultiv SB GmbH den Zuschlag für die Lieferung von je 95 Schutzhosen und Einsatzjacken – genug für alle aktiven Laufacher Feuerwehrmänner und -frauen sowie einen Reservebestand in der Kleiderkammer.

 

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Von der Idee bis zur Umsetzung
Es wurde ein Arbeitskreis „Schutzkleidung“, bestehend aus den Kommandanten, den Vertrauensmännern der Ortsteile sowie aktiven Atemschutzgeräteträgern gebildet, der im April 2008 mit einer konkreten Beschaffungsempfehlung an die Gemeinde herantrat. Bei der Auswertung der eingereichten Angebote, die auf Grundlage eines erarbeiteten Leistungsverzeichnisses erstellt wurden, fiel auf, dass einige -auch namenhafte- Anbieter nicht auf die Wünsche eingehen konnten oder wollten.
Die Anzüge waren damals zwar nicht die billigsten – dafür konnte der Anbieter aber vor allem mit einem hohen Trage- und Einsatzkomfort sowie der gewünschten Ausstattung punkten und so das wirtschaftlichste Angebot unterbreiten.

Allen Beteiligten war es wichtig, das Optimum zu beschaffen. Schließlich sollen die neuen Anzüge wieder mindestens 15 Jahre halten. Da 15 Jahre eine lange Zeit sind, galt es u.a. auch, die Folgekosten im Auge zu behalten:  Musste die alte Schutzkleidung aufwändig und kostenintensiv in die Reinigung, bekannte Waschautomaten inkl. Trockner kosten schnell um die 20.000 €, externe Reinigung gibt es auch nicht für umsonst, kann die neue Kleidung mittels einer handelsüblichen Waschmaschine gewaschen und anschließend in einem Trockner (laut Hersteller jedoch kein Muss) getrocknet werden. Die entsprechenden Geräte stehen im Gerätehaus zur Verfügung. 
Unsere Philosophie sagte klar, dieses Geld für Waschautomaten stecken wir lieber in die Kleidung und nicht in die Reinigung.
Die Kleidung ersetzt Schurwollanzüge, die teilweise 18 Jahre alt waren.  

 

Neuer Anblick
Damit müssen sich die Laufacher Bürger auch an einen neuen Anblick ihrer Feuerwehr gewöhnen: Die Grundfarbe der neuen Anzüge ist nämlich Rot - hinzu kommt ein leuchtgelbes Schulterkoller sowie Reflexstreifen in Gelb und Silber. So konnten die Anforderungen für Warnkleidung nach Anhang B der DIN EN 469:2007-02 erfüllt werden – der Anzug ist somit im Feuerwehreinsatz warnwestenbefreit. Ein großer Unterschied zu den bestehenden Anzügen, die überwiegend schwarz bzw. dunkelblau waren.

Die Vorteile der roten Farbe liegen auf der Hand - so ist die Erkennbarkeit im Straßenverkehr sowohl am Tag wie auch in der Dämmerung deutlich verbessert.

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Deutlich besser sichtbar im Scheinwerferlicht: Der neue Schutzanzug mit Warnwestenbefreiung nach Anhang B der DIN EN 469:2007-02. Das alte Modell musste noch zwingend mit einer Warnweste getragen werden.

 

Aber auch bei Bränden spielt die Farbe ihre Vorteile aus: Bei Brandeinsätzen herrscht durch die Strahlungswärme des Feuers meist eine sehr hohe thermische Belastung für den Körper. Die hellere Kleidung schluckt weniger Hitze – der Hitzestress, dem der Körper unterliegt und der Wasserverlust durch die Schweißabgabe werden vermindert – der Atemschutzträger dehydriert nicht so schnell. Ein entscheidendes Kriterium, bedenkt man, dass ein Feuerwehrmann in einem 20-minütigen Einsatz unter Atemschutz bis zu 4 Liter Flüssigkeit verliert.

Außerdem verfügen die Anzüge über Knie- und Ellenbogenpolster, einen Schulterbesatz aus Kevlar und eine integrierte Rettungsschlaufe, die es ermöglicht, verunglückte Atemschutzgeräteträger leichter aus dem Gefahrenbereich zu befreien.

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Wünsche des Arbeitskreises Schutzkleidung: Die Knieschoner (links), der Schulterbesatz aus Kevlar (mitte) und die Atemschutz-Rettungsschlaufe (rechts).

 

Bemerkenswert ist sicher auch das Finanzierungskonzept der Beschaffung: Die Gesamtkosten in Höhe von knapp 63.000 Euro für 85 Anzüge übernahm die Gemeinde über den Gemeindehaushalt - allerdings wurden hiervon 40.000 Euro von den drei Feuerwehrvereinen Laufach, Hain und Frohnhofen für zwei Jahre zinslos vorfinanziert.
Weitere zehn Anzüge wurden aus feuerwehreigenen Mitteln gekauft. Ursprünglich sollten die Anzüge über drei Jahre verteilt gekauft werden. Dank der Vorfinanzierung durch die drei Feuerwehrvereine konnten alle Aktiven gleichzeitig ausgestattet – und somit eine Benachteiligung vermieden werden.

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Dass die Beschaffung von Gemeinderat und Finanzausschuss jeweils einstimmig beschlossen wurde, war für Bürgermeister Valentin Weber keine Überraschung: „Uns war es wichtig, unsere Feuerwehrleute, die ihren gefährlichen Dienst ja ehrenamtlich verrichten, optimal auszustatten“. 

Berichtigung: Die Aussage des Bayerischen Fernsehens, wonach nun alle Feuerwehren in Bayern mit der roten Schutzkleidung ausgestattet werden, stimmt natürlich nicht und wurde auch nicht von der FEUERWEHR Gemeinde Laufach geäußert! Wir bitten um Beachtung!

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