• 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10

Kurzbericht des Kommandanten für 2023

Traditionell veröffentlicht die Führung der FEUERWEHR Gemeinde Laufach zum Beginn eines neuen Jahres einen Kurzbericht, in dem das Jahresgeschehen der Wehr zusammengefasst ist. Dieser wird bebildert auf den Mitgliederversammlung des Feuerwehrvereins Frohnhofen vorgestellt.

Ein ausführlicher Jahresbericht erscheint dann in Form des Jahrbuchs zur Dienstversammlung der FEUERWEHR Gemeinde Laufach, die am 24. Februar 2024 abgehalten wird.

VORWORT

Das Jahr 2023 brachte weltpolitische Verwerfungen, Milliardenlöcher im bundesdeutschen Haushalt und geht als das bislang wärmste Jahr in die Geschichte ein. Indirekt haben all diese Krisen auch Einfluss auf das Feuerwehrwesen in unserem kleinen Dorf. Zwei Aspekte hierzu:

Fahrzeugersatzbeschaffungen werden langwierig und kostspielig:

Waren es anfangs Engpässe beim Material ist nun der Engpass an Facharbeitern hinzugekommen, die Auftragsbücher sind voll und es werden von den Herstellern quer durch die Bank „Mondpreise“ aufgerufen. Bei Ausschreibungen muss man mittlerweile froh sein, wenn überhaupt ein Anbieter ein Angebot abgibt.

Die wetterbedingten Einsätze nehmen zu:

Das Jahr 2023 brachte für uns 316 Einsätze. Alleine das (Jahrhundert-)Hochwasser in der Nacht vom 16. zum 17. August bescherte uns 131 Einsatzstellen. Zuletzt stand das Wasser in Laufach  in den fünfziger Jahren so hoch. Nicht jedem Mitbürger konnte in dieser Nacht sofort und gleich geholfen werden, das geht weder personell noch materiell. Und solange die Ursache (z.B. nachlaufendes Wasser aus einem Bach) nicht weg ist, ist das Leerpumpen eines Keller pure Ressourcenverschwendung. Ohne die Mithilfe zahlreicher überörtlicher Löschzüge wäre der Einsatz nicht zu bewältigen gewesen. Danke nochmals für Eure Nachbarschaftshilfe.

Positiv zu vermelden ist der Zuwachs in unserer Feuerwehrfamilie. Sowohl Jugendgruppe als auch die Kinderfeuerwehr verzeichnen positive Tendenzen, auch die Zahl der Aktiven ist leicht gestiegen. Weitere Mitbürger sind gerne gesehen – Platz in den Umkleiden ist noch vorhanden. Damit legen wir den Grundstein, uns für weitere Klima- und wetterbedingten Großschadenslagen zu wappnen.

Der vorbeugende Aspekt  - wie z.B: das Gewässermanagement - und die Ausstattung der Feuerwehr sind hingegen Aufgabe der Kommune   - getreu dem Motto, „nach der Flut ist vor der Flut“. Wir werden sehen wie lange dieses Motto in den Köpfen der gemeindlichen Entscheidungsträger verbleibt.

EINSÄTZE

Wir hatten im vergangenen Jahr 316 Gesamteinsätze, 124 mehr als im Vorjahr.

So gesehen, wenn das August-Unwetter nicht gewesen wäre, ein „normales“ Jahr.

Alarmierungen waren es 136, die Differenz ergibt sich aus Einsätzen ohne Notruf über die 112 (sonstige Einsätze), parallel geleistete Einsätze z.B. (technische Hilfe bei VU mit medizinischer Versorgung der Verletzten) oder bei Unwetterlagen (derer waren es zwei) mit Schadensstellen parallel bzw. hintereinander.

Bei diesen 316 Einsätzen wurden 3.201 Stunden geleistet und 2.640 km zurückgelegt.

Bei Einsatzstichworten, bei denen mehr als zwei Fahrzeuge disponiert werden (klassisches Beispiel sind  Brandereignisse), wird aufgrund von Problemen der Funkerreichbarkeit zusätzlich noch per Sirenenalarm alarmiert, dies war in 2022 insgesamt sechs Mal der Fall.

Schwerpunkt waren in diesem Jahr Wetterkapriolen. Insgesamt (zusammen mit dem Sturmtief am 13. März und dem Schneefall am 28. November) mussten wir an 146 Einsatzstellen Unwetterhilfe leisten – bei umgestürzten Bäumen, Stromausfall, verschlammten Straßen oder, wie am 17. August vorwiegend, bei überfluteten Anwesen und vollgelaufenen Kellern.

Hinter dem „Jahrhunderthochwasser“ nimmt sich die weitere Einsatzstatistik bescheiden aus, obwohl in den meisten Bereichen die Zahlen des Vorjahres erreicht oder sogar überschritten wurden:

Gesamteinsätze:

316

Brände:

17

THL:

205 (davon  146 Unwettereinsätze)

Freiw. Tätigkeiten:

33

First-Responder::

61


PERSONAL und AUSBILDUNG

Unser Personal, das ehrenamtlich seinen Dienst versieht, ist das Fundament der Einsatzfähigkeit einer Feuerwehr. Denn ohne Personal gibt es keine Feuerwehr!

Die Gesamtstärke der FEUERWEHR Gemeinde Laufach betrug zum 31.12.2023 exakt 115 Personen, welche sich untergliedert in

6

Mädchen in der Kinderfeuerwehr

und

12

Jungen in der Kinderfeuerwehr

sowie

5

Feuerwehranwärterinnen

und

14

Feuerwehranwärter

sowie

6

aktive Feuerwehrfrauen

und

72

aktive Feuerwehrmänner

 

Die Personalstärke gliedert sich nach Standort / Ortsteil wie folgt:

Standort

Gesamt

Aktiv

Jugend

Kinder

Frohnhofen

23

18

4

1

Hain

15

7

7

1

Laufach

69

45

8

16

Tagesalarmkräfte

8

8

0

0

Summe

115

78

19

18

Die Beteiligung an Übung und Einsatz gliedert sich nach Standort/Ortsteil wie folgt:

Standort 

 

 

Einsätze

 

 

Übungen***

 
     

Anzahl

Beteiligung

 

Anzahl

Beteiligung

 
     

 136

Max

Min         .

64

Max

Min

Frohnhofen

     

64

0

 

28

0

Hain

     

28

0

 

31

1

Laufach

     

50

0

 

49

0


*** hier sind nur Allgemeinübungen, Schulungsabende, Montagsübungen inkl. Technische Dienste genannt.

Frauen in der Feuerwehr

In der Besichtigung der Wehr durch die Inspektion im Jahr 2019 wurde bemängelt, dass unsere Frauenquote mit sieben Damen deutlich unter dem Landesdurchschnitt liege, der etwa beim doppelten ist.

Wir hatten daher für 2020 eine aufwändige Werbekampagne speziell für Frauen geplant. Diese konnte leider auch in den letzten drei Jahren nicht durchgeführt werden. Aktuell planen wir diese Aktion für 2024.

Atemschutzgeräteträger
In der FEUERWEHR Gemeinde Laufach gibt es aktuell 28 taugliche Atemschutzgeräteträger. (Stand: Januar 2024)

Tauglich bedeutet, dass sie zusätzlich zur gültigen Untersuchung nach G26.3 die drei vorgeschriebenen Punkte Belastungsübung (Streckendurchgang in Goldbach), Unterweisung im Bereich Atemschutz und mindestens eine Übung oder einen Einsatz unter Atemschutz nachweisen können.

Nach wie vor prekär ist die Situation es während der Tages-Arbeitszeit. Wir haben derzeit nur zehn AGT, die im Ort selbst beschäftigt bzw Schichtarbeiter oder welche, die in Laufach beschäftigt sind aber auch mal auf Baustellen außerhalb sein können.

Aufgrund der Abwesenheit durch Urlaub/Krankheit oder sonstigen Tätigkeiten können wir daher nur mit vier bis fünf Personen untertags kalkulieren. Dies ist zu wenig für einen geordneten Einsatz.

In diesem genannten Kreis befinden sich auch Personen, welche das fünfzigste Lebensjahr bereits überschritten haben und somit die G 26.3-Untersuchung jährlich über sich ergehen lassen müssen.

 

Tagesalarmkräfte
Im Bereich der Ausbildung der Tagesalarmkräfte herrschte Mangel: einige Übungen fielen den Corona-Einschränkungen zum Opfer, auch dieses Jahr gab es nur 5 Übungen. Deutlich zu wenig!!!.

Hier muss 2023 der Ausbildungsbetrieb massiv intensiviert werden, auch müssen endlich weiterführende Ausbildungen absolviert werden, der „Schlendrian“ schleicht sich mit großen Schritten ein.

Warum hier und vor Allem wo geblockt wird ist uns leider nicht bekannt.

Die Anmahnungen vom letzten Jahr sind gehörlos verpufft. Scheinbar gibt es wichtigeres.

Ausbildung

An dieser Stelle sei an alle Aktive appelliert, das Übungs- und Ausbildungsangebot stärker und engagierter zu nutzen. Erst eine gute und ausdauernde Ausbildung macht den Feuerwehrmann von heute aus.

Defizite diesbezüglich kommen irgendwann ans Tageslicht und nützen keinem!

Neuaufnahmen, Ehrungen, Beförderungen

(Wird zur Dienstversammlung veröffentlicht)

TECHNIK UND BESCHAFFUNGEN

Gerätewarttätigkeiten
Das Rückgrat unserer gemeindlichen Einrichtung Feuerwehr sind die Gerätewarte! Ohne diese Personenkreis, die meistens im Hintergrund alles am Laufen halten, wäre eine ordnungsgemäß arbeitende Feuerwehr nicht möglich.

Die Einstellung von Dirk Staab als hauptamtlichen Gerätewart, nach der Einarbeitungsphase entlastet er spürbar die ehrenamtlichen Gerätewarte.

 

Trotzdem wurden von diesem Personenkreis wieder mehrere hundert Stunden an Arbeiten geleistet (ohne Berücksichtigung der Stunden des hauptamtlichen Gerätewartes).

Langfristige Beschaffungsplanung

Im Bereich der geplanten Ersatzbeschaffungen tut sich zwar einiges, jedoch könnte man schon viele Schritte weiter sein. Wir leiden unter Zeitverzögerungen, die zudem eine deutliche Teuerungsrate mit sich bringen.

Doch der Reihe nach.

Die Ersatzbeschaffung für das TLF 8/18 wird komplett vom Landkreis übernommen. Dieser wird die im Landkreis vorhandenen Waldbrandlöschfahrzeuge (Hörstein, Waldaschaff und Laufach) durch Neufahrzeuge auf Basis Unimog mit Aufbau Schlingmann  ersetzen. Lieferzeitpunkt soll 2025 sein, wie gehen von 2026 aus.

Der große Vorteil für die Gemeinde Laufach: es ist kein Geld für eine Beschaffung auszugeben, lediglich minimale Ausrüstungsergänzung ist erforderlich.

Die Ersatzbeschaffung für das TLF 16 soll ein LF 20 werden. Wir haben nun nach acht (8) Monaten (Antragstellung im Mai) die vorläufige Beschaffungsfreigabe von der Regierung in Würzburg erhalten.

Die Ausschreibung ist erfolgt, das Ergebnis war ein Angebot eines Anbieters für das Fahrgestell und eines für den Aufbau. Die Vergabe muss noch durch den Gemeinderat, das wird frühestens im Januar 2024 der Fall sein.

Nach den aktuellen Lieferzeiten für Fahrgestelle und Aufbau rechnen wir mit einer Indienststellung Ende 2025, wahrscheinlicher jedoch 2026.

Die Ersatzbeschaffung für das MZF ist beauftragt, der Auftrag vergeben.

Von der Beschaffungssumme her musste keine Ausschreibung erfolgen, reichen drei Angebote aus. Jedoch als die Anfragen an die Firmen von der Verwaltung versendet werden sollten, hieß es auf einmal sie möchten doch ein Beratungsbüro einschalten. Wiederum sinnvolle Zeit verstrichen, das hätte man von Anfang an sagen können (was ja ok ist), aber nicht wieder kurz vor knapp umfallen vor der eigenen Courage.

Und wieder gehen Monate rum bis das Büro (Hut ab an dieser Stelle, gute Kommunikation und stets erreichbar. Da gibt es leider auch andere.) sich einarbeiten, alles versendet etc. etc. etc.

Es hätte auch entspannter und schneller laufen können.

Derzeit ist bei der Feuerwehrfahrzeugbeschaffung im wahrsten Sinn des Wortes Zeit Geld. Die Preise kennen nur leider eine Richtung – nach oben. Die Lieferzeiten pendeln sich bei drei Jahren ein.

Dies bedeutet allerdings auch: unser Haupteinsatzfahrzeug HLF 20/16 wird im Jahr 2027 20 Jahre alt. Daher müssen wir nach heutigem Stand im Jahr 2025, also nächstes Jahr auch hier mit der Planung Ersatzbeschaffung beginnen, um das Fahrzeug auf dem Hof zu haben. Und die Kosten werden sich gegenüber der Beschaffungssumme aus dem Jahr 2007 mehr als verdoppeln.

Beschaffungen / Organisatorisches:

Durchgeführte Beschaffungen in 2023:

  • Dienstanzug,ca. 70 Anzüge (nur wer wollte, nach aktiver Rückmeldung)
  • Leichte Schutzanzugjacke, erste Welle 29 Stück
  • Schlauchfix-Rucksack u.a. für unwegsames Gelände
  • Testhelme zweier Hersteller für leichten Einsatzhelm für THL / Vegetationsbrand
  • Halligan-Tool Holomatro T 1
  • Laubbläser (für Fahrbahnverunreinigungen / Waldbrand)
  • Umstellung von Alukoffern auf Notfallrucksäcke bei den First Respondern
  • Schutzanzug Kinderfeuerwehr (i.v.m. Spenden und Feuerwehrverein Laufach)

Ferner wurden beschafft:

  • D-Schläuche
  • Waldbrandmaske + Düsen
  • Banner Werbekampagne
  • Feuerwehrstiefel, Handschuhe etc.
  • Umrüstung weitere Innentüren von Schlüssel auf Telly-System

Organisatorisches

  • Beitritt zum Atemschutzpool des Landkreises Aschaffenburg (Feuerwehr Goldbach)
  • Einführung EDV-System FwPortal, Nutzungsgebühren
  • Kosten für Erstellung / Überarbeitung Logo und Entwürfe Fahrzeugbeklebung

Geplante Beschaffungen in 2024:

  • 2 zusätzliche HRT für das kommende Waldbrand-TLF
  • Ca. 30 leichte Schutzanzugjacken, zweite Welle
  • Evtl. Beitritt zum Schlauchpool des Landkreises AB

Und wieder - ganz viel Ausbildung!

DANK

Die Leitung der gemeindlichen Einrichtung Feuerwehr möchte an dieser Stelle Danke sagen für die gute Zusammenarbeit:

  • Den Partnerinnen / Partnern der Aktiven für ihren oftmaligen Verzicht bei geplanten Unternehmungen
  • Den Feuerwehrvereinen für die Unterstützung jeglicher Art
  • Den politischen Verantwortlichen, BGM Fleckenstein und den Damen und Herren des Gemeinderates
  • Bei den Damen und Herren der Gemeindeverwaltung, stellvertretend für alle hier genannt Martin Ruppert und Thomas Manteufel
  • Bei dem Personal vom gemeindlichen Bauhof
  • Der BRK-Bereitschaft Laufach als unmittelbarer Nachbar
  • Bei den direkten Nachbarfeuerwehren Sailauf, Hösbach, Heigenbrücken und Rothenbuch für die kameradschaftliche gegenseitige Unterstützung bei diversen Einsätzen
  • Bei der Kreisbrandinspektion, allen voran bei unserem Gebiets-KBM
  • Bei den Gönnern und Freunden unserer Wehr und den drei Vereinen
  • Bei den „Mitstreitern“, den Vertrauensleuten als Verbindungsglied und für die konstruktiven und offenen Besprechungen im Führungskreis
  • Bei allen Mitarbeitern, welche sich über das Maß in diese Feuerwehr einbringen

Und natürlich, nicht zu vergessen:

  • Bei allen Aktiven, der Jugend und der Kinderfeuerwehr

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.